Das bedeutendste Baudenkmal in Rastatt ist das Residenzschloss, die älteste Barockresidenz am Oberrhein. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (1655 - 1707) beauftragte den italienischen Architekten Domenico Egidio Rossi, diese Barockanlage genau auf der Achse zwischen dem elsässischen Fort Saint Louis und dem markgräflichen Schloss Ettlingen zu errichten. Vorbilder für Rossis Schöpfung waren der Palast Ludwigs XIV., des französischen "Sonnenkönigs" in Versailles und das Stadtschloss des Wiener Adels.
Im Herbst 1705 zog die markgräfliche Familie in die großzügig geplante, aber teilweise noch im Bau befindliche Residenz ein. Nach dem Tod Ludwig Wilhelms beauftragte seine Witwe, die Markgräfin Sibylla Augusta, ihren böhmischen Baumeister Johann Michael Ludwig Rohrer mit der Fortführung der Arbeiten am Schloss.
Am 6. März 1714 stand das Rastatter Residenzschloss im Mittelpunkt der europäischen Geschichte: Prinz Eugen von Savoyen (für den Kaiser) und Marschall Villars (für Ludwig XIV.) unterzeichneten hier den Frieden von Rastatt, der zusammen mit den Friedensverträgen von Utrecht (1713) und Baden (1714) den Spanischen Erbfolgekrieg beendete.
Nach dem Tod der Markgräfin übernahm ihr Sohn, Markgraf Ludwig Georg, die Residenz und fügte Ausstattungselemente im Stil des Rokoko hinzu. Nach dem Aussterben der badisch-badischen Herrscherlinie 1771 fiel die Markgrafschaft und damit auch das Residenzschloss an die Markgrafen von Baden-Durlach. Rastatt war nur noch eine Nebenresidenz.
Im 19. Jahrhundert diente das Schloss als Festungshauptquartier. Heute befinden sich in Teilen des Untergeschosses des Corps de Logis und in den Seitenflügeln Gedenkstätten für die Freiheitsbewegungen der deutschen Geschichte, das Militärhistorische Museum und das Amtsgericht. In den Prunkräumen des Obergeschosses, der Beletage, sind nach umfangreichen Renovierungsarbeiten die Räume in ihrer früheren Pracht zu sehen. Besondere Höhepunkte sind die Deckenfresken italienischer Künstler und die prächtigen barocken Stuckaturen. Der Ahnensaal, der höher und größer ist als die übrigen Räume, ist ein feierlicher und künstlerischer Höhepunkt der Residenz. Stuckfiguren in der Deckenleiste stellen türkische Gefangene dar und erinnern an die Siege der Markgrafen über die osmanischen Legionen. Die Gemälde an den Wänden stellen die Vorfahren der markgräflichen Familie dar.
Die Schlossanlage Rastatt wird vom Land Baden-Württemberg mit großem Aufwand gewartet und instand gehalten.
Kinder entdecken Rastatt:
Jede Epoche hat ihren eigenen Baustil. Viele der Gebäude in Rastatt wurden in der "Barockzeit" gebaut. Das war die Zeit um 1700, also vor mehr als 300 Jahren. Die regierenden Fürsten und auch die Kirche stellten damit ihren Reichtum und ihre Macht zur Schau. Das Rastatter Residenzschloss ist mit seinen mehr als 300 Räumen das größte und schönste Gebäude der Stadt
Das Symbol der Stadt, der "Goldene Mann", ist auf dem Dach zu sehen. Diese vergoldete Statue des römischen Gottes Jupiter schleudert mit seiner rechten Hand ein Bündel von Blitzen in Richtung der Feinde.
Von dort oben haben Ludwig, die Stadtmaus, und seine Freunde Siri und Bonnie, die Schlossmäuse Matteo und Lennox, die Turmfalken sowie Maello, der Kommandant der Mäusefeuerwehr und Manolo, die spanische Springmaus, den besten Überblick über das Geschehen in Rastatt.
Die Rastatter sind sehr stolz auf ihr Schloss mitten in der Stadt und Sie können hier die Prunkräume und zwei weitere Museen besichtigen. Die Ausstellungen der Gedenkstätten für die Freiheitsbewegungen in Deutschland und das Militärhistorische Museum hier sind einzigartig in Deutschland.
Hast du Lust, dich als Prinz oder Prinzessin zu verkleiden? Komm mit deiner Schulklasse oder mit deinen Freunden und verbringe ein paar Stunden in einer anderen Zeit! Stell dir vor: Du kannst sogar im Palast heiraten. Die Palastmäuse werden sich besonders über so viele Gäste freuen.
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