Vortrag in der Historischen Bibliothek über Musik beim Rastatter Kongress
Am Mittwoch, 22. März, um 18 Uhr lädt das Stadtmuseum zu einem Vortrag im Rahmen der Ausstellung "225 Jahre Rastatter Kongress". Der Musikwissenschaftler Dr. Rüdiger Thomsen-Fürst referiert im Bibliotheksaal der Historischen Bibliothek über “Gesang, Spiel und Tanz - Musik auf dem Rastatter Kongress.” In seinem Vortrag kommen zahlreiche Hörbeispiele und Bilder zum Einsatz. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht nötig.
Zum Inhalt des Vortrags: Der kunstsinnige August Georg, der letzte Markgraf der katholischen Linie des Hauses Baden, veranstaltete an seinem Hof viele und viel beachtete Konzerte. Nach dem Verlust der Residenz erlosch das kulturelle Leben am Hofe wieder. Mit dem Rastatter Kongress erhielt es jedoch neuen Auftrieb und Glanz. Das Hoftheater im Schloss wurde instand gesetzt. Abwechselnd fanden französisches Sprechtheater und "Opéra comique" statt.
Diese Aufführungen trugen wesentlich zur Unterhaltung der vornehmen Kongressgesellschaft und der Gäste bei. Rastatt wurde attraktiv für reisende Virtuosen. Zu den gastierenden, damals sehr bekannten Musikern zählten der Hornist Giovanni Punto oder die Violonisten Rudolph Kreutzer, Giulia Paravicini und Georg Berwald. Aus den Reihen der Delegationsmitglieder bildete sich ein Dilettanten-Orchester. Die Anwesenheit eines zahlreichen und ebenso zahlungskräftigen Publikums lockte Instrumentenbauer nach Rastatt, die ihre besonders hochpreisigen Produkte anboten.
Über den Referenten: Dr. Rüdiger Thomsen-Fürst war Stipendiat der Stadt Rastatt und wurde mit der Arbeit Studien zur Musikgeschichte Rastatts im 18. Jahrhundert promoviert. Der ausgewiesene Experte ist Mitarbeiter der Forschungsstelle Geschichte der Mannheimer Hofkapelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.