Ferienprogramm-Aktion „Wie werde ich eigentlich Bürgermeister?“: Kinder besuchen OB Pütsch

Wo sich normalerweise 47 Stadträtinnen und -räte angeregt mit Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch und seinen Beigeordneten austauschen und über die Zukunft der Stadt Rastatt entscheiden, durften am Donnerstag, 17. August, Kinder auf den Stühlen im Ratssaal Platz nehmen und das Stadtoberhaupt mit Fragen löchern. Unter dem Motto „Wie werde ich eigentlich Bürgermeister?“ hatten zwei Mädchen und ein Junge im Alter von neun bis zwölf Jahren ein Angebot des Rastatter Ferienprogramms wahrgenommen und dem OB einen Besuch im Rathaus abgestattet. Drei weitere Kinder fehlten leider krankheitsbedingt.

OB Pütsch freute sich sichtlich über die Abwechslung im Ratssaal. „Es ist immer schön, wenn sich junge Menschen hier einfinden und sich für die Verwaltung und Politik interessieren“, begrüßte er die Gäste und gab ihnen einen Einblick in seine tägliche Arbeit. Mit dem Haushaltsplan in der Hand stellte er dar, dass die Stadtverwaltung das Leben eines Rastatter Bürgers von der Geburt bis zum Tod begleitet und etwa dafür verantwortlich ist, dass Kindergärten und Schulen gebaut werden, Straßen saniert werden, die Stadt bunt bepflanzt und sauber ist und bleibt, oder auch dass es vielfältige kulturelle Angebote gibt.

Politisch ist in diesem und im kommenden Jahr einiges los in Rastatt. Das ist auch den jungen Rathaus-Gästen nicht verborgen geblieben, die bereits einige Plakate von OB-Kandidaten in der Stadt entdeckt haben. So erfuhren sie von Pütsch, dass dieses Jahr eine neue Oberbürgermeisterin oder ein neuer Oberbürgermeister gewählt wird und 2024 dann ein neuer Gemeinderat. Wie es sich angefühlt hat, als Pütsch vor 16 Jahren selbst zum Oberbürgermeister gewählt wurde, wollte die zwölfjährige Alissa Kohler in dem Zusammenhang etwa wissen. „Als klar war, dass ich Oberbürgermeister der Stadt Rastatt werde, habe ich mich riesig gefreut“, erinnert sich Pütsch noch ganz genau an den Moment und die Aufregung, die er in den Stunden und Minuten davor draußen vor dem Rathaus erlebte.

„Und warum wollen Sie jetzt nicht mehr OB sein?“ schloss eines der Mädchen ihre Frage an. Er habe insgesamt 34 Jahre leidenschaftlich als Bürgermeister in verschiedenen Städten gearbeitet, erklärte Pütsch. Immer habe seine Familie und auch seine eigene Freizeitgestaltung dafür zurückstecken müssen. Nun freue er sich, auch mal spontan mit seiner Frau Ausflüge zu unternehmen, Fahrrad zu fahren und zu wandern, und mehr Zeit mit seinen Enkeln zu verbringen. Und auch seine musikalischen Fähigkeiten will er ausbauen und Schlagzeug- und Gitarrenunterricht nehmen, erzählte der OB und beantwortete damit gleich die Frage des neunjährigen Eric Scheibel nach seinen Hobbies. 

Dass die Entscheidungen des Gemeinderats auch Auswirkungen auf das Leben der jungen Stadtbewohnerinnen und -bewohner haben, wurde zum Abschluss der Fragerunde deutlich, als Nelly Bartylla fragte: „Warum wurde das Alohra zugemacht?“ OB Pütsch gab freimütig zu, dass er sich gewünscht hätte – wie in den ersten Planungen vor vielen Jahren angedacht – das neue Kombibad in diesem Jahr zu eröffnen. Dann wäre die Schließung des Alohras nicht so stark ins Gewicht gefallen. Aber an der Schließung des Hallenbades sei aus Sicherheitsgründen nicht zu rütteln gewesen. Massive bauliche Mängel, etwa erhebliche Schäden am Träger einer Giebelwand in der Schwimmhalle, veranlassten ihn und den Gemeinderat zu dieser Entscheidung. Hinzu war eine veraltete Technik gekommen, die mit enormem Kostenaufwand hätte erneuert werden müssen, erklärte der OB.

Nach einer Stunde Austausch mit dem Oberbürgermeister und einem exklusiven Besuch seines Arbeitszimmers gab es zum Abschluss noch eine Barockstadt-Kappe für jedes Kind und einen Eis-Gutschein. Der wurde gleich nach dem Termin gemeinsam mit dem Team der Kinder- und Jugendförderung eingelöst, das das Ferienprogramm organisiert hatte.

Kinder sitzen im Ratssaal mit OB Pütsch.
(Erstellt am 18. August 2023)