Der Schlackenwerth-Raum soll an die engen, geschichtlichen Verbindungen des badischen Rastatts und des tschechischen Ostrovs – dem ehemaligen Schlackenwerth – erinnern. Er befindet sich im historischen Rossi-Haus gegenüber der Barockresidenz und ist eine Außenstelle des Stadtmuseums. Der Raum kann kostenlos während der Öffnungszeiten des Rossi-Hauses besucht werden.
Gemeinsame Geschichte verbindet
Die Stadt Ostrov liegt am Hang des Erzgebirges bei Karlsbad. Ihren Ursprung hat die historische Verbindung in der Person der Rastatter Markgräfin Sibylla Augusta, die aus der böhmischen Stadt Schlackenwerth – heute Ostrov – stammte und 1690 den Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden heiratete. Nach dessen Tod war sie von 1707 bis 1727 Regentin der Markgrafschaft Baden-Baden. 1969 hatte die Stadt Rastatt die Patenschaft mit dem Heimatverband Schlackenwerth beschlossen. Seit 1991 sind Ostrov und Rastatt Partnerstädte. Hier geht´s zum offiziellen Video über Ostrov.
Sibylla Augustas Erbe überdauert die Zeiten
Als Bauherrin, Stifterin und leidenschaftliche Glas- und Porzellan-Sammlerin berühmt geworden, hat Sibylla Augusta die Barockstadt kulturell entscheidend geprägt. Durch ihr Vermächtnis hat sie eine Verbindung zu ihrer Heimat hinterlassen, die die Zeiten überdauert. In beiden Städten gibt es zum Beispiel nahezu baugleiche Kapellen, an Rastatter Brücken finden sich Statuen des in Böhmen verehrten Heiligen Johannes Nepomuk. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs suchten zudem viele vertriebene Schlackenwerther eine neue kulturelle und geistige Heimat und fanden sie in Rastatt.
50 Jahre Patenschaft – Raum zur Erinnerung
Anlässlich der Feierlichkeiten zur 50 Jahre bestehenden Patenschaft der Stadt Rastatt und des Heimatverbandes Schlackenwerth e.V. wurde im Juli 2019 der Schlackenwerth-Raum im Rossi-Haus in Rastatt eröffnet. Anhand von Originalexponaten wird hier die Geschichte von Schlackenwerth – von der Stadtgründung über die Vertreibung sowie deren Entwicklung nach 1945 – nachgezeichnet.
Historisches Kulturgut bewahren
Mit dem Schlackenwerth-Raum möchten die Verantwortlichen das historische Kulturgut bewahren, an die Vertreibung erinnern und die Begegnung mit der Gegenwart der Stadt ermöglichen. Dabei geben Stücke des Schlackenwerther Porzellans oder ein Faksimile des 1353 entstandenen Schlackenwerth-Codex Einblicke in die Stadtgeschichte. Regionale Trachten spiegeln unter Einbezug der Egerländer Mundart die Kultur der Region wieder. Zur Darstellung der Gegenwart Ostrovs stehen ein Stadtmodell und mehrere Filmsequenzen zur Verfügung. Verschiedene Zeitzeugen schildern ihre Erfahrungen, so dass das Schlackenwerth-Zimmer als Ort der Erinnerung und Information dient.
Ansprechpartner Ausstellung
Ansprechpartner Städtepartnerschaft Ostrov
Öffnungszeiten
Mo bis Fr: 9 bis 12 Uhr, 14 bis 15 Uhr
Mi: 14 bis 17 Uhr
Eintritt
kostenlos