Zum Riedmuseum gehört der Aalschokker "Heini" – ein speziellfür den Aalfang entworfenes Schiff, das auf einem Altrheinarm auf der Gemarkung Wintersdorf liegt. Als schwimmendes Exponat bereichert es seit 1991 das Riedmuseum. "Heini" dokumentiert als Museumsschiff ein wichtiges Kapitel oberrheinischer Fischereigeschichte und kann als Station auf dem PAMINA-Rheinpark-Fahrradweg zu besonderen Terminen besichtigt werden.
Das Museumsschiff
Speziell für den Aalfang gebaut
Der Aalschokker "Heini" ist ein speziell für den Aalfang entworfenes Schiff. Es wurde 1932 in Holland gebaut wurde und kam in den 1950er Jahren an den Oberrhein. Die sogenannte Schokkerfischerei ist ursprünglich eine spezifische Erscheinung der niederländisch-belgischen Binnenfischerei in größeren Fließgewässern. Die hohen Fangzahlen veranlassten auch die Fischer am Oberrhein, diese Fangtechnik in unserer Region einzuführen. 1938 waren zwischen Mannheim und Kehl 22 Aalschokker im Einsatz. Aber schon nach knapp 50 Jahren musste die Schokkerfischerei wieder aufgegeben werden. Die 1986 durch die Firma Sandoz ausgelöste Umweltkatastrophe am Rhein und die Aufhebung des Nachtschifffahrtsverbots waren die Hauptursachen.
Ein Stück Fischereigeschichte
Der Aalschokker "Heini" ist das letzte am Oberrhein erhaltene, funktionstüchtige Schiff seiner Art und dokumentiert ein wichtiges Kapitel oberrheinischer Fischereigeschichte. Das aus Eisen gebaute, zirka 15 Meter lange und 5,40 Meter breite Schiff war von 1956 bis 1991 im Besitz von Rosa und Alfred Hauns in Wintersdorf. Für ein Schiff dieser Größe besitzt es einen außergewöhnlich großen Kajütbereich unter Deck mit Küche, Wohnraum und zwei Schlafkojen. Hier wohnte die ganze Familie während der Fangsaison.
Wie wurde der Aal gefangen?
Das Schiff besitzt keinen eigenen Antrieb und musste bei Beginn der Fangsaison in den Rhein geschleppt werden. Dort wurde es am Ufer vertäut und durch die Strömung in die Mitte des Flusses gebracht und verankert. Die Schokkerfischerei musste sich nach dem Wanderverhalten der Aale richten und dauerte von September bis Dezember. Jeweils zwei bis drei Tage nach Vollmond begann die etwa zweiwöchige Fangphase. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde das Netz an einem großen Fangbaum in die Strömung gestellt. Bis etwa 4 Uhr morgens wurden darin die geschlechtsreifen Aale gefangen, die sich auf dem Weg ins 5000 Kilometer entfernte Sargassomeer befanden, um dort abzulaichen und schließlich zu verenden.
Das Riedmuseum Rastatt ist von März bis Oktober geöffnet
Fr, Sa, So und an Feiertagen: 14 Uhr bis 18 Uhr
Gruppenführungen nach Vereinbarung
Eintrittspreise
Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 2 Euro Eintritt frei am 1. Freitag im Monat Führungen: 45 Euro (Mo-Fr), 55 Euro (Wochenende/Feiertage) Freier Eintritt mit dem Museums-Pass-Musées