Stadt Rastatt setzt auf nachhaltige Biotopvernetzung: Informationsveranstaltung am 16. Januar im Rossi-Haus
Um das Vorkommen heimischer Arten und deren Lebensräume dauerhaft zu sichern und zu vernetzen, erarbeitet die Stadt Rastatt derzeit gemeinsam mit dem Umweltplanungsbüro aglR aus Ötigheim ein Konzept zur Biotopvernetzung. Bei einer Informationsveranstaltung am Dienstag, 16. Januar 2024, im Rossi-Haus, Herrenstraße 13, sollen die aktuellen Ergebnisse aus der sogenannten Biotopverbundplanung vorgestellt werden. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung findet von 18 bis 20 Uhr im Raum Fano statt.
Der Verlust von Lebensräumen und deren Zerschneidung gilt als eine der Hauptursachen für den Artenrückgang – sei es durch Versiegelung, Bebauung oder Veränderung in der Flächennutzung. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es einer gezielten Vernetzung von Tier- und Pflanzenlebensräumen. Diese Vernetzung ermöglicht einen Austausch und trägt somit zur langfristigen Sicherung der biologischen Vielfalt bei.
Die Biotopverbundplanung in Rastatt ist Teil einer landesweiten Zielvorgabe, die sich Baden-Württemberg mit der Novellierung des Naturschutzgesetzes im Jahr 2020 gesetzt hat. Bis 2030 soll auf mindestens 15 Prozent des Offenlands in Baden-Württemberg, also der freien Landschaft ohne Wald, ein funktionaler Biotopverbund etabliert werden. Konkret soll ein Netz räumlich und funktional miteinander verbundener Lebensräume bewahrt, wiederhergestellt oder neu geschaffen werden. Auf bundesweiter und europäischer Ebene gibt es vergleichbare Bestrebungen.
Den Kommunen kommt dabei eine wesentliche Rolle zu. Lokale Biotopverbundpläne sollen die hierfür relevanten Lebensräume identifizieren und geeignete Maßnahmen benennen. Für das Stadtgebiet Rastatt hat das Umweltplanungsbüro aglR vorhandene Daten zu Vorkommen bestimmter Tierarten und zu ökologisch bedeutsamen Kernräumen ausgewertet. 2023 fanden zudem flächendeckend Begehungen in Rastatt statt. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Identifikation von Schwerpunkträumen und Verbundachsen sowie für erste Überlegungen zu konkreten Maßnahmen. Bei der Infoveranstaltung am 16. Januar sollen die bisherigen Ergebnisse der Biotopverbundplanung vorgestellt werden. Bürgerinnen und Bürger haben an dem Abend die Möglichkeit, sich aktiv in diesen Prozess einzubringen.
Im Anschluss werden die Maßnahmen und die Verbundachsen konkretisiert. Der zuständige Kundenbereich Ökologie und Grün plant, in den Sommermonaten dem Gemeinderat und den Ortschaftsräten das Konzept vorzustellen. Danach soll es bei einem weiteren Informationsabend den Bürgerinnen und Bürger präsentiert werden.