Frische Luft an Rastatts Schulen und Kitas: Über 300 Lüftungsanlagen sind installiert
Sie sorgen nicht nur für frische Luft in Klassen- und Kitaräumen und damit für eine bessere Raumlufthygiene, sondern sie senken auch die Energiekosten. Die Rede ist von stationären raumlufttechnischen Anlagen, kurz RLT-Anlagen.
Insgesamt 301 solcher Lüftungsgeräte hat die Stadt Rastatt in den vergangenen zwei Jahren in 21 städtischen Schulen und Kindertageseinrichtungen eingebaut. Nun ist das Projekt abgeschlossen. Anlass für den Einbau der Lüftungsanlagen war damals die Corona-Pandemie. Doch auch nach der Pandemie bewähren sich die Geräte im Alltag.
Um die Virenlast in Kita- und Klassenräumen herabzusenken, hatte die Bundesregierung im Juni 2021 während der Corona-Pandemie einen Fördertopf für stationäre raumlufttechnische Anlagen eingerichtet. 80 Prozent der Gesamtkosten wollte der Bund übernehmen. Voraussetzung war zunächst: Die Anlagen müssen ab dem Tag der Bewilligung innerhalb von zwölf Monaten betriebsbereit sein. Eine Mammutaufgabe. Doch Rastatt stellte sich von Anfang an der Herausforderung und reichte alle Anträge innerhalb von nur zwei Wochen ein. Später verlängerte der Bund die Frist bis Juni 2024. Insgesamt 301 Lüftungsgeräte für 9,7 Millionen Euro hat die Stadt seitdem in ihre Schulen und Kitas einbauen lassen. Inzwischen sind alle Geräte in Betrieb.
Das Prinzip hinter den doch klobig wirkenden RLT-Anlagen funktioniert wie ein Kreislauf: Die Lüftungsanlagen entziehen der Abluft Energie und führen sie der Zuluft zu. Die frische Raumluft muss somit nicht extra aufgeheizt werden, und Heizkosten werden gesenkt. Die Anlagen sind sogenannte Plusenergiegeräte, die nicht nur für eine bessere Raumluftqualität sorgen, sondern auch zum Klimaschutz beitragen. Dank der Zufuhr von kühlerer Luft sind auch die Sommermonate in den Klassenräumen erträglicher. Die Anlagen tauschen gleichermaßen warme Luft in Sommernächten gegen kühle Außenluft aus. Auch das Gebäude heizt sich dadurch im Sommer weniger auf. Es bleibt spürbar kühler.
Markus Jülg, Fachbereichsleiter des städtischen Gebäudemanagements und Hauptverantwortlicher für das Projekt, zeigt sich zufrieden: „Stadt, Projektplaner, Handwerker, Schulen und Kitas haben alle an einem Strang gezogen, sodass wir teilweise trotz laufendem Schul- und Kitabetrieb den Einbau der Anlagen vornehmen konnten.“ Jülg ist überzeugt, dass die Installation der Anlagen sich nachhaltig auszahlt und nicht nur das Raumklima verbessert. „Ganz fertig sind wir allerdings noch nicht,“ räumt Jülg ein. Denn eine technische Anlage erfülle nur dann ihren Zweck, wenn sie passgenau laufe. In diesem Jahr finden also noch Feinjustierungen vor Ort statt.