Neuer Offener Bücherschrank an der Schließbrücke eingeweiht
„Mögen spannende Bücher – gerne auch in anderen Sprachen – den Weg hinein- und wieder hinausfinden, viele Leseratten glücklich machen und Anlass zum Austausch geben“, das war der Wunsch von Bürgermeister Mats Tilebein bei der feierlichen Einweihung des neuen Offenen Bücherschranks mit Sitzgelegenheit an der Schließbrücke.
Rund 30 Gäste – darunter auch Vertreter der Fraktionen im Gemeinderat – waren gekommen, um den Schrank erstmalig mit Lesestoff zu bestücken. Bei einer kleinen Zeremonie informierten Susanne Detscher, Leiterin des Kundenbereichs Integration und Gemeinwesenarbeit, sowie ihre Kolleginnen Martina Becka und Petra Oser über die Hintergründe. Danach wurde es international, denn schließlich soll der neue Bücherschrank zugleich Bildungsstätte und integrativer Begegnungsort werden, so die Hoffnung:
In verschiedenen Sprachen lasen Regine Burger von der Stadtbibliothek Rastatt (deutsch), Lana Al-Khouri (arabisch) sowie Ingrid Gherman (rumänisch) Auszüge aus einer Kamishibai-Bildergeschichten für Kinder und Erwachsene vor, was vor allem beim jungen Publikum für leuchtende Augen sorgte. Statt Blumen gab es dann, ganz dem Anlass entsprechend, Leseproben. Ute Kretschmer-Risché erzählte von einem ihrer Lieblingsbücher: dem Science-Fiction-Roman „Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells. Provokant fragte sie die Anwesenden, welche Bücher sie in die Zukunft mitnehmen würden. Zumindest in unmittelbarer Zukunft fand „Die Zeitmaschine“ den Weg in den Bücherschrank. Maritta Beiter, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Seniorenbüros Rastatt, berichtete von einer Fahrt in der Straßenbahn, bei der sie ein spannendes Buch dermaßen fesselte, dass sie ganz vergaß auszusteigen. Welches das war? Im neuen Schrank zu finden. Mit dem Roman „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón steuerte Lana Al-Khouri ihre Lieblingslektüre bei. Nachdenklich wurde es mit der indischen Kurzgeschichte „Der Wasserträger“, die Stadträtin Sybille Kirchner im Auftrag von Wolfgang Krieg, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Augustavorstadt, vortrug. Abschließend wurde der neue Bücherschrank von den Gästen fleißig mit Lesestoff „gefüttert“.
Dieser Bücherschrank ist der sechste im Stadtgebiet, die anderen befinden sich im Dörfel, im Beinle, im Rossi-Haus, im Zay und in der Siedlung (Münchfeld). Er ist auch die erste Station, die im Rahmen des vom Bundesministerium des Innern und für Heimat geförderten Projekts „Vielfalt entlang der Murg“ entsteht. Der Standort – direkt an der Murg – und die Sitzgelegenheiten sollen es ermöglichen, über die Bücher mit anderen ins Gespräch zu kommen und die Natur zu genießen. Betreut wird er künftig von Petra Oser von der Gemeinwesenarbeit West zusammen mit freiwilligen Helfern. Die Aufstellung geht auf Dialogrunden mit Bürgern zurück, die vom Kundenbereich Integration und Gemeinwesenarbeit organisiert und in denen Ideen für Stationen entlang der Murg gesammelt wurden.