Ein rätselhaftes römisches Relief: Vortrag von Dr. Martin Kemkes im Stadtmuseum

Bis heute geben uns so manche antiken Artefakte Rätsel auf. Eines dieser Rätsel befindet sich im Stadtmuseum Rastatt. In der erst 2022 eröffneten Abteilung des Museums zur Vor- und Frühgeschichte der Stadt und des Landkreises ist ein auf den ersten Blick unscheinbares Fragment eines Steinreliefs aus römischer Zeit präsentiert.

Abgebildet ist eine weibliche Figur, die wohl als Gottheit anzusehen ist. Die genaue Deutung stellt sich jedoch als schwierig dar: Die Attribute der Göttin sind nur fragmentarisch erhalten und in der betreffenden Zeit verschmolzen in der Region des Oberrheins vielfältige kulturelle und religiöse Einflüsse von Römern, Kelten und Germanen.

Dr. Martin Kemkes, Leiter des Zentralen Fundarchivs Rastatt und Fachmann für provinzialrömische Archäologie, hat sich daran gemacht, das Geheimnis um die – noch – namenlose Göttin zu lüften. Am Donnerstag, 20. Juni, um 19 Uhr referiert er im Stadtmuseum über das Relief und wirft dabei zugleich einen Blick auf die religiösen Verhältnisse und multikulturellen Wechselbeziehungen in der Region zur Zeit der Römer.

Der Vortrag ist Teil einer neuerlichen Ausgabe der Veranstaltungsreihe zur Archäologie am Oberrhein, die seit 2022 in Kooperation des Zentralen Fundarchivs Rastatt und des Stadtmuseums Rastatt jährlich realisiert wird. In der Saison 2024 dreht sich alles um die Römerzeit. Weitere Vorträge werden sich beispielsweise den heißen Quellen und der römischen Badekultur in Baden-Baden oder dem römischen Vorstadtleben in Riegel am Kaiserstuhl widmen. Das gesamte Programm ist online auf der Website des Stadtmuseums einzusehen.

Die Teilnahme am Vortrag ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Leiter Zentrales Fundarchivs Dr. Martin Kemkes vor dem Göttinnenrelief im Stadtmuseum.
(Erstellt am 17. Juni 2024)