Projekt „Gemeinderat zukunftsfähig gestalten“: Ergebnisse und nächste Schritte
Wie können junge Menschen besser in die kommunalpolitische Arbeit eingebunden werden? Mit dieser Frage befasst sich die Stadt Rastatt im Rahmen des Projekts „Gemeinderat zukunftsfähig gestalten“ der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg. Ziel des Projekts ist es, Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren den Einstieg in die Gemeindearbeit zu erleichtern und die politische Teilhabe junger Menschen nachhaltig zu fördern.
Workshop-Phase
In insgesamt drei gemeinsamen Workshops arbeiteten Mitglieder des Gemeinderats, der Jugenddelegation und Beschäftigte der Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten an konkreten Maßnahmen, um mögliche Barrieren für Jugendliche und junge Erwachsene in der Kommunalpolitik abzubauen, Beteiligung zu erleichtern und die politische Arbeit transparenter, attraktiver und greifbarer zu machen. Nach dem dritten und letzten Workshop Ende September liegt nun die abschließende Auswertung vor.
Oberbürgermeisterin Monika Müller würdigte das Engagement aller Beteiligten: „Es ist ein gutes Zeichen, dass sich so viele Mitglieder der Jugenddelegation, des Gemeinderats und Vertreter der Verwaltung in dieses Projekt eingebracht haben. Nur wenn wir die Perspektiven junger Menschen ernst nehmen, ist Kommunalpolitik zukunftsfähig.“
Ergebnisse und weiteres Vorgehen
Auf Grundlage der Diskussionen und Bewertungen wurden drei konkrete Empfehlungen formuliert, die nun in den politischen Prozess einfließen sollen. Zum einen wird dem Gemeinderat empfohlen, dass die Jugenddelegation nach dem jährlich stattfindenden Jugendgipfel ihre Ergebnisse in einer Gemeinderatssitzung vorstellt und ein Jahresprojekt zur Umsetzung vorschlägt. Damit soll die Jugendbeteiligung stärker in die laufende Gemeinderatsarbeit eingebunden werden. Sowohl in der Geschäftsordnung des Gemeinderats als auch in den Richtlinien der Jugendbeteiligung soll dies festgehalten werden.
Zum anderen soll künftig ein „Planspiel Gemeinderat“ angeboten werden, bei dem Jugendliche die Rolle der Oberbürgermeisterin und der Ratsmitglieder übernehmen. Gleichermaßen war gewünscht, dass Mitglieder des Rats die Rolle der Jugendlichen einnehmen, um deren Perspektive besser zu verstehen. Das Planspiel befindet sich bereits in Vorbereitung.
Als dritter Vorschlag ist vorgesehen, Unterrichtsmaterialien zu erstellen, die an Rastatter Schulen eingesetzt werden sollen. Sie sollen Jungen und Mädchen auf anschauliche Weise zeigen, wie kommunale Entscheidungen entstehen und welche Möglichkeiten der Mitgestaltung bestehen, und die Kommunalpolitik an sich erlebbarer und greifbarer machen.
Mit den erarbeiteten Vorschlägen soll der Austausch zwischen Jugenddelegation und Gemeinderat auch über die Workshop-Phase hinaus fortgesetzt werden. Die neuen Impulse sollen dauerhaft in den politischen Alltag integriert und die Beteiligung junger Menschen an kommunalen Entscheidungen soll weiter gestärkt werden.

