Naturnahe Umgestaltung der Grünanlagen schreitet voran/ Erste Pflegemahd startet
In Rastatts Grünflächen tut sich einiges: Die neu angelegten Blühstreifen auf der Grünfläche beim Landratsamt sowie in der Mozart-Beethoven-Anlage zeigen erste Erfolge. Dank der milden Frühlingstemperaturen entwickeln sich die im Herbst 2024 ausgesäten Flächen vielerorts bereits üppig.
Besonders deutlich sichtbar ist der Unterschied in der Grünanlage Ludwigsfeste: Dort hebt sich das neue Blühkonzept klar vom bisherigen Rasen ab. Die Aussaat ist hier gut aufgegangen und macht die neue ökologische Ausrichtung der Flächen bereits jetzt erkennbar.
Etwas anders gestaltet sich die Situation in der Mozart-Beethoven-Anlage. Die dort verlaufende alte Rheinschlute stellt eine besondere Herausforderung dar: Der sehr feuchte Winter sorgte bis in den März hinein für stehende Wasserflächen in der Senke – mit spürbaren Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum. „Nicht alle Blühstreifen sind ideal angegangen, vielerorts zeigt sich ein lückiger Bestand“, erklärt Veronika Öder vom Kundenbereich Ökologie und Grün. Dennoch bleibt die Entwicklung spannend: „In der kommenden Vegetationsperiode wird sich zeigen, welches Samenpotenzial im Boden aktiviert wurde und welche Blühpflanzen oder Gräser sich in den offenen Bereichen durchsetzen können.“
Positiv fällt der Blick auf die überarbeiteten Randbereiche der Mozart-Beethoven-Anlage aus: Hier zeigt sich bereits eine beeindruckende Artenvielfalt – ein erster Hinweis auf das ökologische Potenzial der Maßnahme.
Pflegemahd für nachhaltige Artenvielfalt
Artenreiche Blühwiesen sind in erster Linie das Ergebnis gezielter menschlicher Pflege. Eine abgestimmte Mahd ist entscheidend dafür, welche Pflanzenarten sich langfristig etablieren können. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an – weder zu häufig noch zu selten darf gemäht werden.
In der Woche vor Ostern steht die erste Pflegemahd auf den neu eingesäten Flächen an. Es handelt sich um einen sogenannten Schröpfschnitt, bei dem gezielt der Aufwuchs unerwünschter Gräser und Beikräuter reduziert wird. Hierfür werden die Flächen nach spezifischer Vorgabe gemäht. Der Zeitpunkt ist günstig: Die derzeitige Trockenheit erleichtert die Befahrung der Anlagen und verhindert gleichzeitig die Aussaat dominanter Ackerwildkräuter. So erhalten die gewünschten Wiesenkräuter und Blühpflanzen bessere Entwicklungschancen und können sich auf Dauer gegenüber konkurrenzstärkeren Arten durchsetzen.
Appell an die Besucherinnen und Besucher
Die Stadt bittet alle Besucherinnen und Besucher, die Wege in den Grünanlagen nicht zu verlassen und die neuen Einsaatflächen zu schonen. Zudem wird darum gebeten, die vorhandenen Mülleimer konsequent zu nutzen. Unachtsam weggeworfener Müll – insbesondere Plastikabfälle – stellt ein wachsendes Problem dar. „Vor jeder Mahd müssen diese Abfälle kostenintensiv entfernt werden, um die Entstehung von Mikroplastik zu vermeiden, das nicht nur die Umwelt, sondern auch die menschliche Gesundheit gefährden kann“, macht Veronika Öder deutlich.

