Die 600 Hektar umfassende Rastatter Rheinaue gilt als eine der letzten intakten Überflutungsauen in Europa und steht seit 1984 unter Naturschutz.
Das Gebiet ähnelt geradezu einem Dschungel, was ihm auch den Spitznamen „Badischer Dschungel“ eingebracht hat. Die große Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt ist beeindruckend. Gleichzeitig schützt der Auenwald als natürlicher Stauraum die Menschen und die Region vor Hochwasser.
Einzigartige Arten- und Pflanzenvielfalt
Die Rheinauen dienen unzähligen Tieren als Lebensraum. Neben Rehen, Wildschweinen und Füchsen tummeln sich dort auch zugewanderte Arten und seltene Säugetiere wie Nutria, Waschbären oder Goldschakal.
Auch die fast ausgestorbene und äußerst scheue Wildkatze hat ihre Spuren bereits im „Badischen Dschungel“ hinterlassen, und der Biber wandert gerade ein.
Über 90 verschiedene Singvogelarten bauen zudem ihre Nester in den Rheinauen. Auf zehn Hektar kommen bis zu 152 Brutpaare – auch dank des artenreichen Mischwaldes, der auch der Insektenwelt zugutekommt.
Auenwald schützt vor Hochwasser
Seit 1990 setzt der Rastatter Forst bei der Neupflanzung von Bäumen auch auf auenwaldtypische Harthölzer: Stieleiche, Ulme, Feldahorn und Wildobst. Entlang der Gewässer sind vorwiegend Schwarz-, Silber und Zitterpappeln sowie die Silberweide zu finden. Diese Baumarten haben in den Auenwäldern ihr natürliches Verbreitungsgebiet und sind in der Lage, auch große und lang anhaltende Hochwasserereignisse zu überleben.
Der Auenwald selbst dient zudem als natürliche Überflutungsfläche. Tritt der Rhein über die Ufer, wird der Wald geflutet. Das Wasser kann dann nach und nach abfließen, versickern und verdunsten. Bis zu 34 Millionen Kubikmeter Wasser können die Auenwälder im Ernstfall fluten.
Ohne die Rheinauen wären viele Städte nördlich von Rastatt mehrmals im Jahr akut von Hochwasser bedroht.
Weiterführende Links
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