Deutschland will bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität erreichen. Rastatt will dieses Ziel schon zehn Jahre früher umsetzen. Dazu wurde im Dezember 2022 das Rastatter Klimaschutzkonzept fortgeschrieben. Es enthält zahlreiche Maßnahmen, die nach fünf Jahren überprüft und gegebenenfalls neu definiert werden sollen. Bereits 1994, als eine der ersten Städte in Deutschland, hatte Rastatt ein Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht. Eine Überarbeitung des Konzeptes erfolgte 2013.
Was bedeutet Treibhausgasneutralität?
Auf welchen Daten beruht das neue Klimaschutzkonzept?
Wie wurde die Öffentlichkeit beteiligt?
Bürgerinnen und Bürger haben gemeinsam mit Vertretern von Vereinen, Verbänden und der Stadtverwaltung in vier Workshops Ideen formuliert, um den Klimaschutz in Rastatt voranzubringen. Weitere Vorschläge kamen bei einer Online-Umfrage zusammen. Die Konzepterarbeitung erfolgte dann mithilfe eines externen Fachbüros unter maßgeblicher Einbeziehung des im Jahr 2020 gebildeten Rastatter Klimabeirats.
Wie setzt sich der Rastatter Klimabeirat zusammen?
Wie sieht das Zielszenario aus?
Laut einer Potenzialanalyse lassen sich die Treibhausgas-Emissionen in Rastatt durch geeignete Maßnahmen bis zum Jahr 2035 um 78 Prozent verringern. Im Ergebnis liegt der CO2-Ausstoß dann bei 2,4 Tonnen pro Einwohner; im Jahr 2016 waren es noch 10,3 Tonnen. Der Wärmebedarf und der Endenergiebedarf Verkehr gehen ebenfalls stark zurück, während sich der Strombedarf vor allem durch die verstärkte Nutzung von E-Fahrzeugen erhöht.
Welchen Anteil haben erneuerbare Energien an dieser Entwicklung?
Mit welchen Maßnahmen sollen die Klimaziele erreicht werden?
Das Klimaschutzkonzept definiert 22 Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern:
- Energieversorgung und Energieeffizienz
Ausbau der Nah-und Fernwärmenetze, Umstellung auf regenerative Nah-und Fernwärme, Potenzialstudie zur Ausweisung von geeigneten Flächen für PV-Anlagen im Stadtgebiet, Ausbau von PV-und Solarthermie-Anlagen auf Bestandsgebäuden, Förderprogramm für den Austausch von Ölheizungen und 100 Prozent erneuerbare Energien im Strom-und Wärmesektor. - Ernährung und Konsum
Reduktion des Verbrauchs von Produkten tierischen Ursprungs und Förderung der regionalen nachhaltigen Landwirtschaft. - Klimafreundliche Mobilität
Attraktivierung des Fuß- und Radverkehrs sowie der ÖPNV-Tarifstruktur im ÖPNV, Verbesserung der Taktzeiten und Linienführung im ÖPNV, Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge und Schaffung von Alternativen zum motorisierten Individualverkehr. - Öffentlichkeitsarbeit und Akteursbeteiligung
Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung und Förderung von Bürgerenergie-Genossenschaften. - Planen, Bauen Sanieren
Strategiepapier Nachhaltige Neubauvorhaben und Sanierungen, energieautarke Neubauvorhaben und Quartierssanierungen sowie energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. - Vorbild Stadtverwaltung
Ausrüstung der stadteigenen Dachflächen mit PV-Anlagen, energetische Sanierung aller städtischer Gebäudehüllen sowie Berücksichtigung des Klimaschutzes bei Entscheidungen des Gemeinderats und der Ausschüsse.